25.03.2022 IT Management
Ein Lied von einem bekannten deutschen Sänger beginnt mit den Zeilen „Heute bin ich digital. Ich denke nur noch an Zahlen. Einsen und Nullen machen meine Träume wahr.“ Gerade in der heutigen Zeit wird diese Aussage im Arbeitsalltag immer mehr Realität. Besonders im Gebiet der IT bedeutet es, dass viele zusätzliche Aufgaben auf diesen Bereich hinzukommen. Es ist somit notwendig, ein geschultes Management einzusetzen, das in der Informationstechnologie als „IT Management“ bezeichnet wird. Viele Universitäten und Fachhochschulen bieten den Studiengang zum „IT ManagerIn“ an. Doch was umfasst das Thema IT Management? Einen Einblick möchten wir mit diesem Blogartikel geben.
Als allgemeine Definition gilt „Das IT Management thematisiert die Steuerung der IT.“ Im Zeitalter der Digitalisierung zählt dazu jedoch schon lange nicht mehr alleinig die Verwaltung von Hard- und Software. Das Aufgabengebiet der IT wurde immer umfangreicher und soll mithilfe der Funktionen des IT Managements gesteuert werden.
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Mit wem interagiert die IT?
Zunächst wollen wir uns fragen, mit wem die IT interagiert. Hier zeigen sich verschiedene Interessengruppen (Stakeholder) auf:
- Zuerst sind die Kunden zu nennen, die Leistungen von der IT empfangen. Dies können sowohl externe Kunden im klassischen Sinne sowie auch Mitarbeiter des Unternehmens als interne Kunden sein.
- Als zweite Gruppe wollen wir die übergeordnete Funktion der Gesamtorganisation nennen. In der Gesamtorganisation ist die IT neben anderen Leistungsbereichen (z.B. HR, Verwaltung) integriert. Wir müssen hier zwischen diesen zwei Gruppen unterscheiden, da sie unterschiedliche Anforderungen an die IT stellen und sich nur teilweise in den Interessen überschneiden.
- Die dritte Gruppe bilden die Partner der IT, die als eigenständige Funktion zu einem reibungslosen Ablauf beisteuern.
Was sind die Kernbereiche des IT Managements?
Alle folgenden vier Kernbereiche des IT Managements sind miteinander verbunden und müssen aufeinander abgestimmt werden:
- Zu den beschriebenen Interessengruppen hat das IT Management die Aufgabe, deren Bedürfnisse zu berücksichtigen. Das sogenannte Alignment (= Ausrichtung, Anordnung) befasst sich mit der Ausrichtung der IT an den Bedürfnissen der Kunden und der Gesamtorganisation.
- Im Bereich des Enabling (= ermöglichen) hat die IT nicht nur die unterstützende Funktion, sondern soll auch durch das Einbringen neuer Ideen und Technologien den Interessensgruppen neue Chancen aufzeigen. In Zeiten der Digitalisierung wären intelligente Prozessautomatisierungen (Machine Learning, RPA) ein Bespiel für die Weiterentwicklung der IT.
- Als weiterer Kernbereich ist die IT Strategie zu nennen, die aufzeigt, wohin sich die IT in Zukunft entwickeln soll. Wichtig ist hierbei, dass sich die IT Strategie auch an der Unternehmensstrategie orientiert.
- Um diese IT Strategie auch messbar zu machen, beschäftigt sich das IT Controlling mit der Planung, Steuerung und Zielsetzung der IT. Mithilfe der Kennzahlen aus dem IT Controlling kann das Management Entscheidungen überprüfen und vergleichen.
Welche Aufgabengebiete hat das IT Management?
Um die Anforderungen aus den vier Kernbereichen zu erfüllen, beschreibt das IT Management verschiedene Aufgabengebiete.
Das IT Service Management befasst sich mit den Bedürfnissen der Kunden. Dabei ist die IT als Dienstleister zu sehen, der Leistungen anbietet, die für den Kunden nützlich und gebrauchstauglich sind. Der Nutzen einer IT Leistung wird z.B. dann erreicht, wenn Probleme gelöst werden oder eine Erhöhung der Leistung erzielt wird. Eine Gebrauchstauglichkeit wird mit Leistungen in ausreichendem Umfang und Verfügbarkeit erzielt. Dabei ist eine sichere und kontinuierliche IT Leistung von hohem Wert.
Eines der bekanntesten Best Practices in diesem Bereich ist ITIL. Es wird von einer zentralen Organisation veröffentlicht und stetig weiterentwickelt. Hierbei wird mehr auf das Wissen von Praktikern als von Wissenschaftlern gesetzt.
Das IT Risk und Compliance Management ist eng mit der IT Governance verbunden und wird somit als Einheit IT Governance, Risk und Compliance Management (IT GRC) beschrieben. Die Aufgabe der IT Governance besteht darin, eine Struktur aufzubauen, um die Unternehmensstrategie und -ziele zu unterstützen. Alle Maßnahmen zur Organisation, Steuerung und Kontrolle der IT-Systeme werden innerhalb der IT Governance übernommen, um maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens beizutragen. Als bekanntes Best Practice Beispiel ist COBIT zu nennen. Die IT Compliance befasst sich dahingegen mit der Steuerung der Einhaltung von Regelungen – Gesetze oder Regelungen mit den Interessensgruppen – und das IT Risk Management hat die Erfassung, Bewertung und Behandlung von Risiken der IT zur Aufgabe.
Innerhalb des IT Ressourcenmanagements wird der Einsatz von relevanten Ressourcen, wie z.B. Hardware, Software, Informationen und auch Personal, gesteuert. Da es inzwischen viele Varianten der Arbeitsteilung innerhalb der IT gibt, ist dies ein Schwerpunkt des IT Ressourcenmanagements geworden. Früher haben meist alle Mitarbeiter der IT vor Ort für das Unternehmen gearbeitet – heute gibt es Home Office, Freiberufler, Angestellte anderer Firmen, ausgelagerte Firmenbereiche und viele andere Varianten, die innerhalb des IT Ressourcenmanagements abgestimmt werden müssen.
Das IT Programm und Portfolio Management verbindet die IT Strategie und die Unternehmensstrategie mit der tatsächlichen Erbringung von IT Leistungen. Dabei werden innerhalb des IT Programmmanagements Leistungen zu bestimmten Leistungsbereichen, wie z.B. Anwendungsentwicklung, Systemintegration oder Cloud Management, zusammengefasst. Die angebotenen Leistungen werden vorab innerhalb des Portfoliomanagements aus den erbrachten und geplanten Leistungen mithilfe der IT Strategie und Unternehmensstrategie evaluiert.
Welche Rahmen umgeben das IT Management?
Die Gestaltung der IT-Umgebung wird mithilfe des Enterprise Architecture Management (EAM) vorgegeben, welches einen strategischen, konzeptionellen und organisatorischen Rahmen zur Verfügung stellt. Unser Kurs EAM Einführung - Einstieg ins Architekturmanagement beschreibt EAM mit folgenden Worten:
Enterprise Architecture Management (EAM) ist bei komplexen und innovativen Unternehmen seit einigen Jahren eine etablierte Managementdisziplin. Deren Hauptnutzen ist die Schaffung einer transparenten Struktur der Bestandteile eines Unternehmens ausgehend von der Organisationsstruktur über die Geschäftsprozesse und die Anwendungslandschaft bis hin zur Hardware- und Netzwerktopologie. Ein weiterer Nutzen ist die Ausrichtung des Projektportfolios an den strategischen Anforderungen des Unternehmens.
Auch wenn das EAM noch weitere Aspekte betrachtet, wird es heutzutage als Teil des IT Managements gesehen.
Das gesamte Konzept des IT Managements wird letztendlich eingerahmt von der IT Sicherheit, auch Cyber Security genannt, die sich mit den Sicherheits- und Datenschutzansprüchen befasst.
Abschluss
Eine allgemeingültige Vorgabe, wie das IT Management aufgebaut werden soll, gibt es aufgrund er Komplexität und der unterschiedlichsten Organisationsmöglichkeiten nicht. In der Praxis werden in den unterschiedlichen Bereichen des IT Managements sogenannte Best Practice Frameworks eingesetzt. Diese ermöglichen u.a. mithilfe von Definitionen, Prinzipien und Prozessbeschreibungen eine Konkretisierung und somit eine Anpassung an die unternehmensspezifischen Gegebenheiten.
Zusätzlich ist anzumerken, dass es auch innerhalb des IT Managements immer wichtiger ist, schnell auf sich ändernde Umgebungseinflüsse zu reagieren – dies wird als Agilität bezeichnet. Mit unseren Agile Trainings bieten wir Ihnen die Möglichkeit, solche agilen Methoden zu erlernen.
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Diese Methoden wie z.B. Scrum oder Kanban werden auch oft im Projektmanagement angewendet. Aber auch die klassischen PM-Methodiken wie IPMA oder PRINCE2 haben noch eine bedeutende Rolle. Ziel dieser Verfahren ist es, komplexe IT Projekte zu planen, steuern und erfolgreich abzuschließen. Einen Überblick über diese Methodiken finden Sie auch in einem unserer Blog-Artikel:
Ihre Projektmanagement-Zertifizierung – PMI®, IPMA & PRINCE2® im Vergleich
Die Entwicklungen im IT Management tragen immer mehr zur digitalen Transformation bei. Da die Informationstechnologie in vielen Bereichen immer bedeutsamer wird, muss die IT immer reifer und ausgefeilter werden. Daher ist eine stetige Weiterbildung zwingend notwendig. Wir bieten Ihnen dazu ein umfassendes Schulungsangebot für die verschiedenen Aufgabengebiete, das Rahmenwerk und die unterschiedlichsten Entwicklungen im IT Management an.
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