09.12.2025 Networks
Die Zeit für IPv6 ist jetzt. Während viele Unternehmen das Thema IPv6 noch vor sich herschieben, wächst der Handlungsdruck rasant – und das nicht nur aus technischen, sondern auch zunehmend aus regulatorischen und sicherheitsrelevanten Gründen. IPv4-Adressen sind längst knapp – und die Digitalisierung, Cloud-Dienste sowie IoT-Anwendungen benötigen stabile, zukunftssichere Netzwerke. Genau hier kommt IPv6 ins Spiel.
Warum IPv6?
Neue Dienste und Geräte brauchen IP-Adressen. Die wenigen verbliebenen IPv4-Ressourcen werden teurer – und oft zur Innovationsbremse. IPv6 bietet nahezu unerschöpfliche Adressräume.
Große Internet-Service-Provider und Mobilfunkunternehmen wie Telekom, Vodafone oder O2/Telefonica sowie führende Cloud-Plattformen wie Google, Microsoft oder Amazon setzen längst auf IPv6 und bieten ihren Kunden bevorzugt IPv6-Konnektivität. Für Unternehmen bedeutet das: Wer IPv6 nicht vorbereitet, riskiert Inkompatibilitäten, schlechtere Erreichbarkeit und im schlimmsten Fall Wettbewerbsnachteile.
IPv6 ermöglicht einfachere Netzwerkstrukturen, bessere Performance und automatisierte Konfiguration – Vorteile, die im Wettbewerb den Unterschied machen.
Wer heute auf IPv6 umsteigt, sichert sich langfristige Kompatibilität und Innovationsfähigkeit. Verzögerungen bedeuten oft später deutlich höhere Migrationskosten.
Auch die Bundesregierung und viele Bundesbehörden treiben inzwischen die IPv6-Migration gezielt voran. Das Bundesministerium des Innern (BMI) und die BDBOS haben eigene IPv6-Programme gestartet.
Im Rahmen der „Netzstrategie 2030“ ist IPv6 zentrale Basis für Digitalisierung und Verwaltungsdienste. Die Provider sind hier Vorreiter – bei vielen Unternehmen besteht jedoch noch erheblicher Handlungsbedarf. Fachverbände wie eco e.V. sehen eine wichtige Signalwirkung, die Wirtschaft sollte den Wandel aktiv mitgestalten.
Security: Warum Sie sich auch ohne sofortige Einführung von IPv6 vorbereiten sollten
Selbst wenn Sie IPv6 heute (noch) nicht produktiv nutzen, besteht Handlungsbedarf: Viele Systeme und Netzwerke unterstützen IPv6 bereits im Hintergrund oder aktivieren es automatisch – häufig unbemerkt. Das führt dazu, dass ohne ein gezieltes IPv6-Sicherheitskonzept neue Angriffsflächen entstehen können, die über klassische IPv4-Firewalls und Monitoring nicht abgedeckt sind.
Wer nicht aktiv IPv6-Sicherheit adressiert, läuft Gefahr, "blinde Flecken" in der Infrastruktur zu übersehen – auch wenn IPv6 offiziell noch gar nicht eingesetzt wird. Große Plattformen und Behörden erwarten zunehmend IPv6-Kompatibilität, aber auch ein gehärtetes Setup – „Security by Design“ ist Pflicht!
IPv6-Migration: Checkliste für Unternehmen
Was alles ist zu tun, damit die Einführung von IPv6 in Ihrem Unternehmen zum Erfolg wird? Hier finden Sie 11 Punkte, die Ihnen als Leitfaden dienen können:
Frühzeitige Schulung und Qualifikation der verschiedenen Teams ist entscheidend, um Fehlentscheidungen im Design zu vermeiden.
IPv6-Readiness testen, Fehler simulieren, Kompetenz aufbauen.
Bitte beachten Sie: nicht jedes Feature, Security-Modul oder Appliance verhält sich unter IPv6 identisch wie unter IPv4.
Neue Hardware und Software sollte nur noch IPv6-tauglich beschafft werden – sonst drohen erhebliche Folgekosten.
IPv6 nutzt andere Mechanismen als IPv4 (z. B. Neighbor Discovery Protokoll). Das muss bei der Erstellung von Security-Richtlinien beachtet werden.
Adresskonzept erstellen und Adressen beschaffen bzw. klären, von wo die IPv6 Adressen bezogen werden.
Tools und Teams müssen IPv6-Funktionalitäten verstehen, Logdaten lesen können und neue Angriffsmuster erkennen.
Für eine Übergangsphase existieren zwei Protokollwelten – beide müssen gleichermaßen abgesichert werden.
Alle externen Dienste, VPN-Terminationspunkte, DDoS-Mitigation etc. müssen IPv6-fähig und getestet sein.
Strategische Entscheidung: Was bleibt, was wird ersetzt, was wird durch Übergangstechnologien „mitgezogen“? Wann kann IPv4 "zurückgebaut" werden?
IPv6 betrifft Netz, Security, Applikationen, Einkauf, Compliance, Enduser – nicht nur das Netzwerk! Beziehen Sie alle Beteiligten rechtzeitig mit ein.
Unsere Erfahrung aus zahlreichen IPv6-Migrations-Projekten
Die Migration zu IPv6 kennen wir aus der Praxis. Viele Unternehmen durften wir bei ihren IPv6-Projekten beraten und begleiten. Profitieren Sie von unserer Expertise!
"IPv6 kann jetzt jede Organisation jederzeit betreffen. Provider, Bundesbehörden, Privatunternehmen und viele weitere Beteiligte sind bereits mit der Migration beschäftigt oder haben diese bereits abgeschlossen. Es gibt einige fundamentale Unterschiede zwischen IPv4 und IPv6. Daher ist insbesondere die Qualifizierung des eigenen Personals für IPv6 von größter Wichtigkeit um Planung, Vorbereitung und dann auch Durchführung der IPv6-Migration in der eigenen Organisation fundiert vorantreiben zu können und hierbei den Anschluss nicht zu verlieren!" Christian Schwind, IPv6-Experte
Was wir für Sie tun können
Wir bieten praxisnahe IPv6-Schulungen für Admins, Netzplaner und Entscheider – vom Grundlagenkurs bis zur tiefgehenden Implementierungsberatung.
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Zusätzlich begleiten wir Unternehmen bei der Analyse ihrer bestehenden Netzwerke, erstellen Migrationsstrategien und unterstützen bei der sicheren Umsetzung mit Know-how und IPv6-Expertenwissen, das wir in vielen Projekten bei Kunden im Banken- und Versicherungsumfeld, im öffentlichen Dienst, im Automotive-Bereich und in vielen weiteren Branchen gesammelt haben.
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